Abfallwirtschaft & Kreislaufwirtschaft

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Abfallwirtschaft und Kreislaufwirtschaft

Die Abfallwirtschaft feiert Erfolge, steht jedoch vor ihrer größten Herausforderung - der Transformation zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft.

Im Jahr 2019 sind in Niederösterreichs Haushalten insgesamt 918.769 Tonnen Abfälle angefallen – das entspricht 548 Kilogramm pro Einwohnerin und Einwohner. 362 kg davon konnten getrennt gesammelt werden und standen dadurch für eine stoffliche Verwertung zur Verfügung. 62 % der anfallenden Siedlungsabfälle aus NÖ werden aktuell recycelt und somit in den Wirtschaftskreislauf rückgeführt.  311.121 Tonnen Rest- und Sperrmüll wurden im Jahr 2019 erfasst und überwiegend thermisch verwertet. Dadurch wird die Energie dieser Abfälle in der Müllverbrennungsanlage zur Energiegewinnung genutzt und gleichzeitig bei einer Behandlungstemperatur von über 1.000°C eine sichere Zerstörung von organischen Schadstoffen gewährleistet.   Über das Logistiksystem der NÖ BAWU erfolgt die Anlieferung des Restmülls in Niederösterreich zu einem sehr hohen Anteil umweltschonend per Bahn, hierfür bestehen in NÖ zehn eigene Umladestationen.

Die NÖ Abfallwirtschaft berichtet laufend umfassen und kompetent über Erfolge und einschlägige Initiativen.

Das Cover zur Broschüre "Abfallwirtschaft Niederösterreich Daten 2019"

Daten zur NÖ Abfallwirtschaft 2019

Quelle: © Land Niederösterreich, Abt. RU3

Der NÖ Landes-Abfallwirtschaftsplan dient als langfristiges Planungsinstrument, um entsprechend der Grundsätze der Nachhaltigkeit und des Vorsorgeprinzips neue Ziele und Maßnahmen für die kommunale Abfallwirtschaft festzulegen.

So soll beispielsweise bis 2024 die Recyclingquote für NÖ auf 65 % erhöht werden. Begleitet wird dieses Ziel mit einem Maßnahmenbündel – zur Vermeidung von Abfällen, zur besseren Verwertung von Abfällen und für organisatorische Verbesserungen in der NÖ Abfallwirtschaft. So sollen über Initiativen wie „Sauberhafte Feste“, „So gut wie NEU“, „Plastikfit“ und Co die Bürgerinnen und Bürger beim nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen unterstützt werden. Durch den Ausbau von Wertstoffzentren soll zudem das Bürgerservice erhöht und auch die Möglichkeiten bei der getrennten Erfassung von Abfällen weiter gesteigert werden. Der NÖ Leistungstachometer gibt zudem einen Einblick in die Leistungen und Gebühren der Abfallwirtschaft in NÖ.

Dies soll einen Beitrag leisten, um die Transformation der Abfallwirtschaft zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Von der Abfall- zur Kreislaufwirtschaft

Das Europäische Parlament erkennt: „Wenn sich die Art und Weise, wie wir Ressourcen verbrauchen, nicht ändert, bräuchten wir bis 2050 drei Erden, um unseren Bedarf zu decken. Die Ressourcenknappheit und der Klimawandel erfordern den Übergang von einer Wegwerf-Gesellschaft, in der genommen, hergestellt, verbraucht und weggeworfen wird, hin zu einer kohlenstoffneutralen, ökologisch nachhaltigen und schadstofffreien Kreislaufwirtschaft bis 2050.“ (2021, https://www.europarl.europa.eu)

Deshalb will die EU in einem eigenen „EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft“ bis 2050 flächendeckend eine Kreislaufwirtschaft etablieren.

Konsequenterweise setzt sie dabei auch bei der Produktionsseite an. Um einen europäischen Markt für nachhaltige, klimaneutrale und ressourceneffiziente Produkte zu schaffen, schlägt die Kommission vor, die Ökodesign-Richtlinie über energiebezogene Produkte hinaus zu erweitern. Damit verbunden wird auch das Konsumverhalten angesprochen.

 

Wie sieht eine Detailbetrachtung der Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Niederösterreich aus dem Blickwinkel der nationalen SDG Indikatoren aus? (IIÖ, St.Pölten, 2021)

Grafik des Instituts für Industrielle Ökologie. Nachhaltigkeitsbetrachtung über eine Reihe von Indikatoren zu einem großen Themenbereich mit Streuung und Mittelwerten zu den Wirkungen bezüglich der Rahmenbedingungen, der politischen und gesellschaftlichen Aktivität und des Zustandes (reaktiv wirkende Faktoren) in dem Bereich.

nationale SDG Indikatoren – Abfall- und Kreislaufwirtschaft

Quelle: © IIÖ, St.Pölten 2021

Der Hinweis zur Struktur der IIÖ NH Betrachtung - Rahmen, Aktivität und Stabilität.

Rahmenbedingungen und Einflüsse

Der hohe Wohlstand in NÖ schlägt sich auch im Konsumverhalten nieder und führt zu hohem Materialverbrauch und hohen Abfallmengen.

Als wesentliche Kennzeichen für die Umwelt- und Nachhaltigkeitsorientierung von Betrieben werden in den SDG Indikatoren die Teilnahme an Zertifizierungssystemen für die Unternehmen und ihre Produkte betrachtet. Hier liegt NÖ bei den EMAS-Teilnahmen und auch beim Umsatz umweltzertifizierter Betriebe weitgehend im österreichischen Durchschnitt. Bei den Produktzertifizierungen liegt NÖ bei Produkten mit Umweltzeichen noch hinter dem Durchschnitt zurück.

Aktivitäten und Maßnahmen

Sowohl Ö als auch NÖ sind in der Abfallsammlung und -trennung in führender Position – siehe hohe  Sammel-, Trenn-und Recyclingraten bei Papier, Glas, Metall. Kunststoff und auch bei Elektrogeräten. Bei der Sammlung von biogenen Abfällen gibt es sehr gute Erfassungsquoten (Biotonne) aber leider auch noch hohe Anteile im Restmüll (27,5%).

Zu den Aktivitäten sind auch die zahlreichen Maßnahmen und Programme  des Landes zur Abfalltrennung oder Abfallvermeidung zu zählen wie z.B: das Programm „Sauberhafte Feste“, Frühjahrsputzaktionen, neu gebaute Wertstoffsammelzentren WSZ, ReUse Aktivitäten über sogutwieneu, etc…

Insgesamt ist die Abfallwirtschaft aus SDG Sicht positiv zu beurteilen – auch wenn in manchen Bereichen die EU-Ziele für die Recyclingquoten noch eine zukünftige Herausforderung bleiben.

Stabilität der Situation

Bei der Stabilität wird die Situation im Abfallbereich betrachtet. Hier liegt die Situation in Österreich generell sehr gut, NÖ liegt hier bei der Siedlungsabfallmenge etwas niedriger, allerdings bei den Sperrmüllmengen höher als der Durchschnitt. Bei etwa gleichem Trennverhalten wie in Gesamtösterreich zeigen sich beim Bioabfall und Strauchschnitt Werte klar über dem Durchschnitt, der im Zuge der Kompostierungsanlagen wieder dem Boden zurückgeführt wird.

 

mögliche Handlungsansätze

  • Umsetzung des NÖ Landes- Abfallwirtschaftsplans 2018 und der einschlägigen Maßnahmen im Klima- und Energieprogramm 2030
  • Interesse der Betriebe für Umweltzeichenprodukte wecken
  • Forcierung der Teilnahme von Betrieben an Umwelt- und Nachhaltigkeitsprogrammen

 

Indikatoren

  • Anteil von EMAS-Organisationen
  • Anteil der Betriebe mit Umweltzeichenlizenz
  • Anteil der Produkte mit Umweltzeichen
  • Recyclingrate von Abfällen
  • Abfalltrennung Papier
  • Abfalltrennung Glas
  • Abfalltrennung Metall
  • Abfalltrennung Kunststoff
  • Abfalltrennung EAG
  • Siedlungsabfall pro Einwohner
  • Sperrmüll pro Einwohner
  • gesammelte Altstoffe pro Einwohner
  • Biogene Abfälle pro Einwohner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kontakt:

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umwelt- & Energiewirtschaft, Landhausplatz 1, Haus 16, 3109 St. Pölten, E-Mail: post.ru3@noel.gv.at, Tel: 02742/9005-15214, Fax: 02742/9005-14350

Eine ­Apfeltarte mit Butz und Stängel

Bernadette Wörndl ist Rezeptautorin, Foodstylistin und Privatköchin, mit Spezialgebiet Nachhaltigkeit. 2014 erschien ihr Buch „Von der Schale bis zum Kern“, gerade eben ein „Waldkochbuch“. Uns verrät sie im Interview, welche Gerichte aus vermeintlichen Obst- und Gemüseresten entstehen können, anstatt sie einfach wegzuschmeißen.

Das Foto zeigt eine angeschnittene Apfeltarte.

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Daten

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Energie in Niederösterreich: Statusbericht 2023 (PDF, 650kB)

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NÖ Klima- und Energieprogramm 2030: Statusbericht 2023 (PDF, 2,4MB)

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SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (PDF)

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SDG Indikatorenset auf Bundeslandebene NÖ (CSV)

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